Folge 10 – die Grenzen der Solmisation

So einfach und genial die Solmisation ist, hat sie doch auch ihre Grenzen. So wenig man mit einem schweizer Taschenmesser eine Armbanduhr reparieren kann, so wenig kann die Solmisation bei allen Musikstilen angewendet werden.

Bei mindestens 95 % der Musik, die uns umgibt (Schlager, Rock- und Popmusik, Kirchenlieder, Kinderlieder, Volkslieder und vielem mehr), ist die Solmisation hervorragend geeignet, die Melodien schnell zu erfassen. Lediglich bei speziellen Jazztiteln, in harmonisch anspruchsvollen Stücken und bei der zeitgenössischen klassischen Musik versagen die Mittel der Solmisation.

Auf den ersten Blick gilt: wenn die Melodie keine oder nur wenige Vorzeichen* hat (gemeint sind nicht die Vorzeichen am Beginn der Zeile), kann man das Stück mit Hilfe der Solmisation schnell erfassen und erlernen.

*) Genau nach „Lehrbuch“ heißen nur die Kreuze und Behs zu Beginn einer Zeile „Vorzeichen“, und diejenigen vor den einzelnen Noten „Versetzungszeichen“ (oder noch akademischer: „Akzidenzien“).

s. Wikipedia